Die T.C. Bund Balduria – ein gelebter Generationenvertrag

Die Mitglieder der Balduria teilen sich in zwei Generationsgruppen, die „Aktivitas“ und die „Hohen Damen“ bzw. „Alten Herren“. Gemeinsam bilden sie den “Philisterverband“.

Die „Aktivitas“ sind die Balduren, die aktiv im Studium stehen und somit den Kern der Balduria in Freising darstellen. Veranstaltungen und gemeinsamen Unternehmungen werden im Organisationsmeeting, dem so genannten Aktiven-Convent (AC) besprochen und geplant.
Aktiv ist man während des gesamten Studiums; gegen Ende des Studiums ist allerdings eine Abnahme des Engagements selbstverständlich.

Mit dem Abschluss des Studiums und dem Eintritt in das Berufsleben wird man inaktiv und scheidet aus den organisatorischen Aktivitäten aus. Für die berufliche Entwicklung wird die Beitragsbezahlung und das erwartete Engagement während der Inaktivität für zwei Jahre ausgesetzt. Nach dieser Zeit werden die Inaktiven “philistriert“, d.h. zu „Alten Herren“ bzw. „Hohe Damen“ und leisten einen Mitgliedsbeitrag.

Dieser gelebte Generationenvertrag ist Tradition: wir treffen uns regelmäßig an unserm Bundesheim in Freising zu so genannten Kneipen, um uns auszutauschen und gemeinschaftlich die Balduria im Spannungsfeld zwischen Vergangenheit und Gegenwart weiterzuentwickeln.

Gemeinsame, die gesamte Balduria betreffende Beschlüsse werden auf Bundesvorstands-Sitzungen und Bundes-Coventen gefasst.

Die weit entfernt wohnenden Mitglieder sind über so genannte Stammtische – regionale Zusammenkünfte von Balduren – organisiert. Zudem wird jeder Baldure durch das Balduren-Blatt vierteljährlich über Neuigkeiten in der Verbindung informiert.

Die Balduria –
eine alte Verbindung mit zukunftsweisender Ausrichtung

Zur Zeit der Gründung der T.C. Bund Balduria waren Frauen, wenn überhaupt zugelassen, eine Seltenheit an den Hochschulen. Nach dem historischen Vorbild und den zeitlichen Gegebenheiten wurde die Balduria 1902 (noch unter dem Namen „Hortensia“) als Männerbund gegründet.

Aufgrund der allgemeinen Veränderung in Beruf und Gesellschaft hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend der Wunsch der Aktivitas nach einer gleichberechtigten Aufnahme der Frauen in das Verbindungsleben verstärkt. Im Laufe der letzten Jahrzehnten stieg der Anteil der weiblichen Studierenden in den verschiedenen Fachbereichen an der Fachhochschule von 10% auf 60%.

Die Aktiven konnten nicht akzeptieren, dass den Kommilitoninnen der Zugang zur Balduria verwehrt bleiben soll. Dem gegenüber sagten allerdings viele Alte Herren, Tradition und Charakter der Verbindung schwinden, wenn sich die Balduria von dem bis dato bewahrten Männerbundprinzip trennen würde. Andere Studentenverbindungen drohten gar mit der Kündigung der Freundschaft, wenn die Balduria diesen Schritt wagen würde.

Nach jahrelangen, emotional geführten Diskussionen bei den Versammlungen und in vielen Baldurenblatt-Ausgaben einigte sich die überwiegende Mehrheit der Balduren schließlich auf einen Kompromiss: die Gründung einer eigenständigen Frauenverbindung mit Assoziierungsvereinbarung zur T.C. Bund Balduria wurde beschlossen. So gründete sich 1994 die Technische Frauen Corporation (T.F.C.) Bund Balduria und wurde durch einen gemeinsamen Assoziierungsvertrag mit der T.C. Bund Balduria verbunden. Dies bedeutet, dass sich die beiden Verbindungen die Räumlichkeiten teilen und die Veranstaltungen gemeinsam organisieren. Durch diese einzigartige Konstellation wurden die beiderseitigen Interessen gewahrt und der Grundstein für eine gemeinsame Zukunft der Balduria gelegt.

Trotz grundlegender Trennung der beiden Bünde durch die unterschiedlichen Satzungen, sah die Realität anders aus: Schon bald wurden die getrennten Männer und Frauen Chargia aufgegeben und eine gemeinsame Aktivitas gegründet.
Letztendlich wurde der Assoziierungsvertrag und mit ihm das Frauen- und Männebrund Prinzip über die Jahre zu einem formellen Auslaufmodell.

Im Jahr 2015 wurde die T.F.C. aufgelöst und all ihre Mitglieder in die T.C. Bund Balduria aufgenommen. Die T.C. Bund Balduria vereint nun die Interessen all ihrer männlichen und weiblichen Mitglieder, ganz nach unserem Motto:

Viribus Unitis – mit vereinten Kräften!

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